Rainbow-Schatten
Der Song „Somewhere Over the Rainbow“ von Judy Garland steht für eine neue Generation von selbstbewussten queeren* Menschen. Bei den ersten Straßenkämpfen im Jahr 1969 ausgehend von der Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street in New York musste noch mit Gewalt gegen die Polizei protestiert werden. Mehr als 50 Jahre später sind die vielen Regenbogenfahnen, -zebrastreifen oder -bänke ein selbstverständliches Zeichen der Vielfalt. Aber auch hier zeigt sich sehr schnell ein homophober und transphober, aggressiver Gegenwind. Auch bei uns in Österreich.
Das endlich umgesetzte Denkmal für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes in Wien übersetzt die Farben des Regenbogens in Grautöne – wie ein Schatten des Regenbogens. Der Moment der Trauer und des Gedenkens, aber auch der Wertschätzung und des Sammelns eines positiven Blicks in die Zukunft sind darin enthalten.
Feiern wir die Vielfalt – bunt, laut und lebensfroh – und seien wir uns gleichzeitig bewusst, dass nichts selbstverständlich erhalten bleibt, dass Gleichberechtigung immer auf Neue erlebt und erkämpft werden muss. Auch 2022. Happy PRIDE.
Mit bewegten Grüßen
Gerhard Niederleuthner
„If happy little bluebirds fly
Beyond the rainbow
Why, oh why can’t I?“